o fantastisch für Kinder ein Tag in der Schokoladenfabrik von Willy Wonka wäre, ist für einen Trompeter wie Jan Linda von GEWA Winds ein Besuch bei Vincent Bach in Elkhart - die Produktion und den Spirit legendärer Blasinstrumente hautnah erleben.
Für die GEWA Winds Expert Days Ende Mai im Hauptquartier von Conn-Selmer in Elkhart (Indiana) und Eastlake (Ohio) traten wichtige Händler aus Frankreich die Reise über den Großen Teich an. Von GEWA Music aus Adorf mit dabei waren Marcel Messner, Head of Marketing, Jan Linda, Marketingmanager, sowie Udo Werdeling, Sales Representative für den Bereich Blasinstrumente.
Der erste Tag der Expert Days begann bereits mit einer Werksbesichtigung der Produktionsstätten für die Instrumente der Marken Conn und King in Eastlake, Ohio. Berühmt geworden sind die Blasinstrumente von Conn vor allem durch die zahlreichen Brass Band Legends, die auf die Instrumente von Conn schwören. King hingegen genießt gerade unter Künstlern im Marching Band und Jazz Bereich höchstes Ansehen.
Tag zwei startete in Elkhart, Indiana, mit einer Präsentation von Markus Theinert, Vicepresident Marketing & Sales von Conn-Selmer sowie bekannt als Dirigent und Tubist, der spannenden Geschichte von Conn-Selmer. Besondere Aha-Momente: Markus Theinert hatte einige faszinierende Anekdoten von großen Musikern in der Musikgeschichte auf Lager, die alle mit einer bestimmten Marke aus dem Hause eng verbunden sind - es läuft eben alles zusammen im Haus von Conn-Selmer!
Präzision trifft Muse:
Auch die Historie der Marke Vincent Bach ist geprägt von Anekdoten und Zufällen: Mit dem Diplom der Wiener Maschinenbauschule in der Tasche tourte Vincent Bach (gebürtig Vinzenz Schrotenbach) durch Europa. Der begnadete Trompeter wurde schließlich im Zuge des Ersten Weltkriegs zur Emigration in die Vereinigten Staaten gezwungen - seine Reise führte Vincent Bach nach New York City.
Zunächst gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass aus dem jungen talentierten Trompeter einmal Gründer einer der bedeutsamsten Hersteller von Musikinstrumenten in den USA werden sollte. Die Geschichte lehrt uns aber, dass oftmals die kleinsten Zufälle den entscheidenden Funken für große Entwicklungen zünden: So ist es dem beschädigten Mundstück von Vincent Bach zu verdanken, dass sich der diplomierte Ingenieur nach vergeblicher Suche nach adäquatem Ersatz 1918 selbst daran machte, ein qualitativ hochwertiges Mundstück herzustellen. Es sollte nicht bei diesem einen Mundstück bleiben - der Grundstein für ein Musikimperium war gelegt.
Seit 1961 gehört die Marke Vincent Bach zu Conn-Selmer. So kam zusammen, was zusammen gehört, denn Vincent Bach war nach seiner Emigration in die Vereinigten Staaten mit den Instrumenten der Firmen Conn und Holton auf den Bühnen zu sehen.
Ein Paradies für Trompeter:
Nach der interessanten Geschichte von Conn-Selmer ging es mit Tedd Waggoner, Director of Bach Operations, in die heiligen Hallen von Vincent Bach in Elkhart.
Spätestens jetzt leuchtete den Besuchern der Produktionsstätte der hochqualitativen Blasinstrumente von Vincent Bach ein, worauf der beste Klang der Welt made by Vincent Bach basiert: Die spezielle Anfertigung der Schallstücke ist der beste Beleg für die uneingeschränkte Gültigkeit des Slogans „It’s the sound“!
Bei Vincent Bach wird jeder einzelne Rohling der Schallstücke per Hand gehämmert und einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Übrigens: Ein Namensvetter des King of Pop - Michael Jackson - bringt in präziser Handarbeit die Rohlinge mit seinem Hammer in Form.
Ruhe, Sorgfalt, Präzision und eine detailgenaue Strukturierung aller Abläufe im Produktionsprozess sind die Formel für die Konstanz des sehr hohen Niveaus aller Instrumente, die die Werkshallen in Elkhart verlassen. Eine neue hochmoderne Maschine fertigt täglich 1100 Mundstücke und ist 24 Stunden am Tag einsatzbereit.
Die akkurate Handschrift des Ingenieurs findet sich auch in den original von Vincent Bach angefertigten Produktzeichnungen seiner Trompeten und Posaunen wieder. In Tedd Waggoners Büro lagern diese Schätzen aus der Geschichte von Vincent Bach. Tedd selbst rettete viele der persönlichen Reliquien von Vincent Bach.
Voll gepackt mit Eindrücken aus der Produktion und der Ausstellung historischer Blasinstrumente ging es am Nachmittag für die Teilnehmer der Expert Days zur Produktschulung mit Phil Brown, Director Product Marketing bei Conn-Selmer, und Tedd Waggoner.
Auch GEWA Winds leistete einen aktiven Beitrag an der Produktschulung bei den Expert Days: Udo Werdeling stellte mit seinem enormen Fachwissen die hochqualitativen Einsteigerinstrumente der 650/450 Reihe von Bach vor. Jede Klappe, jedes Ventil und jeder Prozess in der Herstellung wurde vom Experten genauestens beschrieben und erklärt.
Mit unzähligen neu gewonnen Erkenntnissen und Eindrücken endeten die GEWA Winds Expert Days bei Conn-Selmer in Elkhart. Die Teilnehmer nickten sich bei Antritt der Heimreise einig zu: Hier bei Conn-Selmer spielt einfach alles in einander - wie ein hochpräzises Schweizer Uhrwerk.